Abschied ist ein bisschen wie sterben…
Das habe ich am eigenem Leib erfahren an einem dunklen Wintertag Anfang Dezember, als ich meinen Aufhebungsvertrag bei der Lufthansa unterschrieb.
Zwar bin ich nach 32 Jahren freiwillig aus dem Unternehmen ausgeschieden, war aber dennoch
erschrocken davon, wie sehr es mich anfasst, meine zweite Familie verloren zu haben.
Die Berufe in der Fliegerei sind anders, besonders, speziell, nicht immer nur schön, aber aufregend, spannend und abwechslungsreich.
Mit Lufthansa und meinen wundervollen Kollegen durfte ich die Welt sehen, ich bin in New York Schlittschuh gelaufen, im Oman fast verschollen, habe in Afrika einen echten Woodoo-Laden besucht, bin in Kanada Ski gefahren, war in Kenia und Südafrika auf Safari, habe im Oriental Hotel in Bangkok Tee getrunken, in Singapur Kochkurse gemacht, die heiligen Tempelanlagen in Katmandú besucht, bin in Karachi einem spukenden Kapitän begegnet, der einst in dem Crewhotel gestorben ist, habe in Südafrika Löwenbabies gestreichelt und Straßenhunde in Indien gefüttert.
Habe in São Paulo die besten Caipirinhias getrunken, habe in Buenos Aires die Oper und das Grab von Evita Perón besucht.
Ich habe die Amish People in Lancaster County erkundet.
Habe Stadtrundfahrten in den meisten Metropolen dieser Welt gemacht, habe die Gewürzmärkte im Orient und den grandiosen Pike Place Fischmarkt in Seattle genossen, habe Stand Up Paddling in Sentosa ausprobiert. Habe Yoga gemacht in Kalkutta.
Bin in New York und Rio mit dem Hubschrauber geflogen, in Vancouver mit dem Speedboat zum Whalewatching gefahren, in Phoenix Ballon gefahren und habe das Kap der Guten Hoffnung mit der Harley umrundet.
Bin in Indien und Thailand ins TucTuc gesprungen, war vor Singapur und Mombasa segeln, in Novosibirsk Panzer fahren und Eisangeln auf dem Ob.
Ich bin in Bogota auf einem Pferd zur Salzkathedrale geritten, während die Guerillas mit Maschinenpistolen am Wegesrand standen. Bin auf einem Araberhengst in Cairo um die Pyramiden galoppiert und in Mpumalanga auf eine Reitsafari gegangen.
Ich habe den Grand Canyon gesehen und die Iguazú-Fälle.
War in einem Nationalpark in Venezuela, bin auf die Sonnen- und Mond-Pyramide in Mexiko geklettert.
War in Lagos/Nigeria von der Deutschen Botschaft zum Empfang geladen, von Gästen der MS Europa in Mombasa zur Schiffsbesichtigung und anschließendem Champagnerempfang, wurde von einem Komiker aus Deutschland mehrmals in seine Stammkneipe in Miami geladen.
Wir bekamen Karten für das Konzert einer bekannten Rockband in Los Angeles, weil wir die Band an Bord verwöhnt haben. Ganz zu schweigen von den Dutzenden von Prominenten, die ich im Laufe der Jahre bedienen durfte. Schweigen ist hier das richtige Wort. Denn es ist mir nicht erlaubt, Namen zu nennen.
Und last but not least habe ich den besten Ehemann von allen in Asmara/Eritrea kennen und lieben gelernt.
Was für ein erfülltes Leben.
In Zukunft werde ich in Erinnerungen schwelgen und all diese Eindrücke in meine Töpfe fließen lassen.
So entstehen dann auch weiterhin meine ganz persönlichen Interpretationen der Köstlichkeiten dieser Welt.
GOOD MOOD FOOD.
Let’s go!
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